Johannes Junglas (1898-1963)
Ein Sohn Wirfus', ein Mann der Demokratie

Geburtsdatum: 12. Februar 1898
Geburtsort: Wirfus
Geburtshaus: Kirchstraße
Gestorben: 8. November 1963 in Koblenz
Eltern: Peter und Katharina Junglas geb. Becker
Ehefrau: Genovefa Junglas aus Treis-Karden
Kinder: Paul Johannes Junglas und Hermann-Josef Junglas
Geschwister: Jakob, Peter, Josef, Anna Clasen geb. Junglas und Alfons
Beruflicher und politischer Werdegang
Johannes Junglas, auch bekannt als Johann oder Hans, begann sein Berufsleben als Gärtner in Koblenz. Nach dem Ersten Weltkrieg engagierte er sich als Sekretär der Christlichen Gewerkschaften in Koblenz, Trier, Limburg und später Mayen. Als Mitglied der Zentrumspartei war er auch auf kommunaler Ebene aktiv, als Stadtverordneter, Kreistagsmitglied und Abgeordneter des Rheinischen Provinziallandtags. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten wurde er im Juni 1933 als Gewerkschaftssekretär entlassen. Er war daraufhin arbeitslos und später unter anderem als Versicherungsangestellter und in Unternehmen der Privatwirtschaft tätig. Von 1940 bis 1946 arbeitete er beim Arbeitsamt Koblenz.
Engagement im demokratischen Neubeginn
Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte Junglas zu den Mitbegründern der Christlich Demokratischen Partei (CDP) in Koblenz, die später in der CDU aufging. Er setzte sich leidenschaftlich für den Wiederaufbau Deutschlands und soziale Gerechtigkeit ein.
1946–1949: Minister für Gesundheit und Wohlfahrt in Rheinland-Pfalz
1947: Kurzzeitig Minister für Arbeit, Wiederaufbau und Verkehr
1946–1947: Mitglied der Beratenden Landesversammlung Rheinland-Pfalz
1947–1951: Abgeordneter im rheinland-pfälzischen Landtag
1949–1953: Mitglied des Deutschen Bundestages (Wahlkreis Ahrweiler)
1950–1953: Stellvertretendes Mitglied der Beratenden Versammlung des Europarates
1951–1963: Ständiger Vertreter des Sozialministers von Rheinland-Pfalz

Anerkennung und Ehrung
Johannes Junglas wurde für seine Verdienste vielfach ausgezeichnet:
1958: Großes Verdienstkreuz mit Stern
1963: Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland
Nach ihm benannt sind:
Johannes-Junglas-Straße in Wirfus und Koblenz
Junglasstraße in Höhr-Grenzhausen
Johannes-Junglas-Haus in Remagen-Oberwinter (bis 1995)
Ein Leben für Gerechtigkeit
Junglas war eines der zahllosen Opfer politischer Verfolgung im Dritten Reich. Nach dem Krieg beantragte er Wiedergutmachung für die Einbußen während seiner Zwangsarbeitslosigkeit. 1956 wurde ihm eine Entschädigung zugesprochen.

Heimatverbunden und volksnah
Trotz seiner überregionalen Bedeutung blieb Johannes Junglas seiner Heimat stets verbunden. Er besuchte regelmäßig seine Familie in Wirfus, begleitet von seiner Frau Genovefa, seinen Söhnen und seinem Fahrer Herrn Stemminger. Traditionell führte der Weg dabei auch zum nahegelegenen Kloster Rosental, einem Ort der Ruhe und Erinnerung. Gemeinsam mit seinem Bruder Josef setzte er sich Anfang der 1960er Jahre für die Renovierung der verfallenden Gedenkkapelle am Kloster Rosental ein.
